Remapping der Welt und neue Perspektiven

Zukunftsreport 2021 – Trend- und Zukunftsforschung

Das Zukunftsinstitut, internationaler Think-Tank für Trend- und Zukunftsforschung, hat den  Zukunftsreport 2021 veröffentlicht. Das Jahrbuch für gesellschaftliche Trends und Business-Innovationen wird jährlich von Herausgeber Matthias Horx publiziert. 2021 wird von den am Zukunftsreport beteiligten Trendforschern und Experten als „Jahr der Entscheidung“ ins Visier genommen – in dem sich langsam eine neue Welt(un)ordnung enthüllt. So beschäftigt sich ein großer Teil des Reports mit dem Remapping der Welt und bietet neue Perspektiven. Weitere Fragen, die der Zukunftsreport thematisiert, befassen sich mit der Zukunft der Gesundheit, der sozialen Netzwerke, dem Verhältnis von Stadt und Land, der Wirtschaft als Effizienzmaschine und der Rettung aus der Krise durch Trost und Humor.

„Wir haben die Komfortzone, die längst brüchig geworden war,
hinter uns gelassen.
 Im Sinne der Zukunft ist das keine schlechte Botschaft.“

Das Jahr 2021 ist das Jahr der Entscheidungen, wie Herausgeber Matthias Horx es nennt. Welche Lehren lassen sich aus der Corona-Bilanz ziehen? Wie ändert sich unser Verständnis von Gesundheit? Wohin entwickeln sich die so genannten sozialen Medien? Wie geht es weiter mit den neuen globalen Revolten – und den neuen Despoten? Wie können uns Trost und Humor durch die Krisen der Welt retten? Und wie sortiert sich das Verhältnis zwischen Urbanität und Ländlichkeit durch die Krise neu?

Der Zukunftsreport erscheint inmitten einer gewaltigen Turbulenz, die alle Lebenssysteme erfasst hat. Aber diese Turbulenz hat auch ihr Gutes: Denn Krisen lösen festgefahrene Denkmuster auf und zerstören das Überkommene. Sie erzwingen Innovationen, die vorher im Latenten stecken geblieben waren. Dies zeigen auch die unterschiedlichen Themen des Zukunftsreports.

Gestern ist keine Antwort

Matthias Horx beschreibt in seiner Corona-Bilanz die Geschichte eines Wandels, der die Zukunft verändern wird – von einem neuen Bezug zur Natur über Liebe und Freundschaft auf dem Prüfstand der Krise, Verschwörungsparanoikern und dem Zwang zum Zusammendenken. „In den meisten Ländern hat die Krise die Gesellschaft nicht gespalten, sondern im Gegenteil: Sie hat das Gesellschaftliche dichter und sichtbarer gemacht,“ so Horx.

Starkes Immunsystem gegen Hass im Netz

Die COVID-19 Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, welche Bedeutung soziale Medien im globalen Miteinander haben können. Autorin Anja Kirig, Politikwissenschaftlerin und Trendforscherin, erkennt, dass im Kontext der Pandemie eine Evolution der sozialen Medien stattgefunden hat: Langsam entwickelt die menschliche Kultur ein Immunsystem gegen die große Überwältigung durch Zorn, Hass und Angst im Internet. Gelikt oder geteilt werden zunehmend Inhalte, die von Vertrauenspersonen verifiziert wurden – Influence braucht Evidenz.

Neue Pläne für die Zukunft

Landkarten haben Menschen seit der Neuzeit ein Gefühl von Sicherheit und Klarheit gegeben. Doch laut Zukunftsreport 2021 brauchen wir neue Pläne, da die bisherige Kartografiemethode nicht die Proportionen berücksichtigt und so eine Weltbild-Täuschung von enormen Ausmaßen entstanden ist. Der in Singapur lebende „Data-Geograf“ und „Geo-Futurist“ Paragh Khanna versucht beispielsweise seit vielen Jahren eine andere Kartografie: ein „Mapping“ der Verbindungen. Dabei wird die Erde nicht als Ansammlung von Landmassen oder Flächen vermessen, sondern als Netzwerk. So haben die Trendforscher im Report die schönsten, lustigsten, ehrlichsten und hoffnungsvollsten Karten für die neue Weltunordnung zusammengestellt.
Quelle: Zukunftsinstitut

 



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