E-Commerce verändert die Welt – COVID-19 hat den Trend noch beschleunigt. Die Einschränkungen durch die Corona-Krise gaben dem Onlinehandel und internetbasierten Geschäftsbeziehungen einen zusätzlichen Schwung. In dieser Ausgabe beleuchten wir das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Wir blicken nach Deutschland und China – die Unterschiede im E-Commerce sind in beiden Ländern gravierend. Onlineshopping ist in China Entertainment, das zunehmend über soziale Netzwerke gesteuert und durch Millionen selbst ernannte Influencer angeheizt wird. Der Umsatz über Social-Commerce in China wird in diesem Jahr auf 242 Milliarden US-Dollar steigen. Inte–ressant ist auch die zunehmende Vernetzung von stationärem Handel und Onlinemarketing – viele europäische Marken nutzen die Synergien der Vernetzung für den Markteinstieg in China. Doch auch in Deutschland befeuert der Onlinehandel neue Geschäftsmodelle – im Hunsrück erschließen chinesische Exportdienstleister für mittelständische deutsche Unternehmen in China den Markt, finden Kunden, erledigen die Formalitäten und kümmern sich um die Logistik.
Unter Innovationsdruck steht jedoch nicht nur der Handel – auch die großen Messen und Kongresse müssen in Folge der Corona-Pandemie digital denken und sich neu erfinden. Welche Chancen damit verbunden sind, zeigte Anfang September der China Day 2020 auf. Erstmals digital aufgesetzt erreichte das bilaterale Event viele tausend Zuschauer in Deutschland und China. Unter dem Titel „Aufbruch in die Post-Corona-Ära – Strategien für die Zukunft der chinesisch-deutschen Wirtschaftszusammenarbeit“ diskutierten Vertreter aus Wirtschaft und Politik über die Herausforderungen und Chancen der zukünftigen Zusammenarbeit.